Berliner Sozialforum gegründet

Unter dem Motto »Für ein Berlin, in dem wir leben wollen!« trafen sich am 21. und 22. April globalisierungskritische Menschen und Gruppierungen erstmalig zu einem lokalen Sozialforum in der Neuköllner Rütlischule. Die Veranstaltung eröffnete Giuliano Giuliani, Vater des 2001 bei Protesten gegen den G8-Gipfel in Genua erschossenen Carlo Giuliani.

Das Sozialforum ist ein völlig neuer Politikansatz. Ein offener Raum in dem Personen, egal ob einfach als interessierter Mensch oder als Vertreter einer globalisierungskritischen Gruppe, miteinander gleichberechtigt über Gesellschaft und Politik diskutieren. »Sozialforen sind weder eine Organisation noch ein Bündnis und doch ein bisschen von beidem. Ein Ort des voneinander Lernens an dem Positionen ausgetauscht und dabei schon auch Schnittmengen ausgelotet werden. Ein Gärungsbecken für soziale Bewegungen«, erläutert Peter Grottian, Politikprofessor an der Freien Universität Berlin.

Mit rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden die Erwartungen der Veranstalter sogar fast noch übertroffen. Schwerpunkt der momentanen Arbeit bilden Aktionen gegen Privatisierungen, Aktionen gegen Hartz IV und natürlich die Mobilisierung zu den Anti-G8-Protesten. Das monatliche Plenum des Berliner Sozialforums findet jeden ersten Montag im Monat in der Kirche von Unten (KvU), Kremmener Straße 9-11 (Tram M10 Wolliner Straße / U2 Eberswalder Straße / U8 Bernauer Straße / Bus 143) im Prenzlauer Berg statt.

sk

 

Die Radiosendung zum Thema:

Rotdorn-Radio vom 30. April 2007 >> "Die Gründung des Berliner Sozialforums und der Berliner Schulstreik"

Wir widmen uns dem 1. Lokalen Sozialforum in Berlin am 21. und 22. April 2007. Unser Gesprächspartner Axel Strasser erläutert zunächst worum es sich bei einem Sozialforum handelt, bevor wir das Ereignis der Gründung diskutieren. Weiterhin haben wir auf dem Berliner Sozialforum ein Interview mit Rene von der Gruppe "Berliner Bündnis für freie Bildung - Gegen Studiengebühren" aufgezeichnet. Gegen Ende der Sendung interviewten wir außerdem Micha von der Schülerinneninitiative "Bildungsblockaden einreißen" zu dem Schülerinnenstreik am 24. April 2007.