Buchvorstellung:

Das Geschäft mit dem Krieg

In einer neuen Wirtschaftsbranche bieten Unternehmen im Bereich der »äußeren Sicherheit« Staaten, Konzernen und Organisationen die verschiedensten militärischen Dienstleistungen an. Verharmlosend heißen diese Dienstleister in Deutschland »Sicherheitsfirmen«. Im englischen Sprachgebrauch werden sie offen und unverblümt »private Militärfirmen« genannt. Jedoch ist das Phänomen solcher einflussreichen und kriegsbestimmenden »Militärfirmen« wenig bekannt. Der Autor des vorliegenden Buches veröffentlichte seine Untersuchung über die Machenschaften dieser »privaten Militärfirmen«, erst nachdem er jahrelang Fakten gesammelt, sich Informationsquellen erschlossen und auf Recherchen hilfsbereiter Kollegen zurückgegriffen hatte.
Die im Auftrag von Regierungen und Konzernen tätigen privaten Militärfirmen stellen Hunderttausende von sogenannten Sicherheitsdienstlern – modernen Söldnern – für Kriegshandlungen und »Objektschutz« zur Verfügung, managen das Nachschubwesen für Militärbasen und in Kriegsgebiete, warten und bedienen die neuesten Errungenschaften der Kriegstechnik, bilden ganze Armeeteile an modernen Waffensystemen aus, entwickeln Software für Geheimdienste und den Einsatz von computergestützten Waffen, verhören und foltern im Auftrag Gefangene.
Findet das alles weit weg von uns statt? Sind es nur US-amerikanische oder britische Auftraggeber und Firmen, beispielsweise der Halliburton-Konzern, der bis zu seiner Vizepräsidentschaft von Richard Cheney geleitet wurde? Der Autor beantwortet das an Hand detailierter Analysen mit einem klaren Nein. Auch bundesdeutsche »Söldner« schießen in ausländischem Dienst im Irak und in Afghanistan, deutsche Konzerne stellen Militärfirmen zu ihrer »Sicherheit« im Ausland ein. Die Bundeswehr hat viele Aufgaben privatisiert oder Firmen mit geringer öffentlicher Beteiligung gebildet, wie das »IT Projekt Hercules«. Ausländische Militärfirmen produzieren auf deutschem Boden. Die privaten Dienstleistungen von Militärfirmen, die mit dem täglichen Morden auf den Kriegsschauplätzen und in den Krisengebieten dieser Welt Milliarden Dollar verdienen werden von keinem Parlament kontrolliert und entziehen sich weitgehend völkerrechtlicher Gerichtsbarkeit. Dass Politik heute immer mehr vom militärisch-industriellen Komplex transnationaler Konzerne abhängt, ja ihnen gegenüber machtlos wird, sollten wir nicht nur behaupten, sondern auch mit Faktenwissen in der Öffentlichkeit belegen können. Dazu trägt dieses Buch maßgeblich bei.

Klaus Körner