¡Viva la Revolución!

Am 19. November 2005 hat das Netzwerk Venezuela ein bundesweites Treffen abgehalten, um die verschiedenen Solidaritätskampagnen aus ganz Deutschland zusammenzuführen. Die deutschsprachige Version der Venezolanischen Verfassung, die die Grundlage für eine neue Gesellschaft gelegt hat, wurde von der Botschafterin präsentiert.

Eine neue Phase der Solidarität mit Venezuela hat begonnen. Eine, in der wir versuchen, die Neuigkeiten über Venezuelas friedliche, demokratische und sozialistische Revolution überall zu verbreiten (bei Interesse könnt ihr die deutschsprachige Version der Venezolanischen Verfassung bei uns bestellen).

Wir können in Venezuela eines der großen revolutionären Dramen verfolgen, so wie den Spanischen Bürgerkrieg oder die Russische Revolution. Die venezolanische Revolution ist zu einem Weltereignis geworden, eines, das weltweite Solidarität gegen die imperialistische Intervention erfordert und das, wie konkrete Beispiele beweisen, zeigt, dass eine andere Welt möglich ist.

Einige Beispiele sollten genügen, um diesen Punkt unter Beweis zu stellen:

- 55 Prozent der Bevölkerung nehmen derzeit an Bildungsmaßnahmen teil, sodass u. a. der Analphabetismus ausgelöscht werden konnte

- In den letzten sieben Jahren wurde medizinische Behandlung und Versorgung für alle kostenlos zugänglich gemacht

- Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zu niedrigen Preisen für die Armen und die Mittelklasse ist sichergestellt

- 4000 kostenlose Kantinen wurden aufgebaut, damit es nie wieder Hungersnöte gibt

- Land wird an landlose Bauern verteilt

- Fischerdörfer werden gegen die großen Fischereikonzerne geschützt

- alle gewählten Beamten einschließlich des Präsidenten können nach der Hälfte ihrer Amtszeit abgewählt werden neue Radio- und Fernsehsender haben begonnen zu senden, bei denen auch das Volk mitarbeiten und mitproduzieren kann, genauso wie beim südamerikanischen Kanal Telesur, der geschaffen wurde, um eine Alternative zu den Ansichten von CNN und anderen Fernsehsendern zu bieten

- Von ArbeiterInnen besetzte Betriebe wurden enteignet und werden nun unter der Kontrolle und dem Management der ArbeiterInnen geführt

Das Land diskutiert im Moment wie man den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ aufbauen kann.

International hat Venezuela eine Kooperation mit Kuba aufgebaut, zwischen diesen Ländern wird Öl gegen Ärzte ausgetauscht, um die Auswirkungen des 40 jährigen US-Boykotts und den Verlust des Sowjethandels 1991 auszugleichen. Die neue Mission „Miracolo“ (zu deutsch Wunder) bietet allen Armen Amerikas kostenlosen Transport und Behandlung, um sich in Kuba oder Venezuela einer Laseroperation gegen Grauen Star zu unterziehen, 150 000 US-Bürger werden jedes Jahr die Möglichkeit haben, diese Leistung in Anspruch zu nehmen. Während des Winters wird Heizöl für Millionen arme Menschen in den USA bezuschusst werden, auch, um Herzen und Köpfe der Armen in den USA zu gewinnen und um diese zu überzeugen gegen eine mögliche Intervention oder Aggression der Vereinigten Staaten, in Venezuela einzutreten. Es besteht die Hoffnung, dass US-amerikanische Soldaten, deren Familien gesehen haben, welche Hilfe Venezuela anbietet, sich nicht freiwillig vom Irak nach Venezuela versetzen lassen werden.

Im April 2002 fand ein Putsch statt, der von Washington unterstützt und vermutlich auch initiiert wurde, allerdings innerhalb von 48 Stunden durch einen spontanen Protest von Millionen in die Knie gezwungen wurde. Dieser Protest hat den Großteil der Armee zurückgewonnen und damit den Putsch zum Scheitern gebracht. Später in diesem Jahr wurde eine Aussperrung durch die Unternehmer und wirtschaftliche Sabotage durch die ÖlarbeiterInnen vereitelt, die die Industrie übernahmen und von da an ohne korrupte Administration und Management weiterführten.

Ursprünglich wollte Chavez demokratische und soziale Reformen umsetzen. Er und seine UnterstützerInnen haben bisher elf Wahlgänge gewonnen. Die Opposition der Reichen und Mächtigen zu Hause und im Ausland zwingen ihn mit ihren Handlungen allerdings dazu, den „Kapitalismus zu überschreiten“ (Chavez).

Der neue Gewerkschaftsverband UNT unterstützt die Kämpfe der ArbeiterInnen, verlassene oder geschlossene Fabriken in Besitz zu nehmen und in Richtung sozialistischer Besitzverhältnisse zu gehen.

Derzeit bedeutet das: Kooperativen und verschiedene Formen der Selbstverwaltung, ArbeiterInnenkontrolle und Management. In der von ArbeiterInnen kontrollierten Fabrik INVEVAL, die Ventile für die staatliche Ölf irma PdVSA produziert, hat jeder Sektor der Fabrik eigene demokratische Komitees, die die Arbeit planen und eine allgemeine Versammlung für generelle Fragen der Arbeitsdemokratie und Planung.

Ein neuer Geist und neues Wissen begleitet das neue Selbstbewusstsein durch diese Revolution, ein Geist, der weltweit einen genauso starken Einfluss hat wie die stärkste Armee und der mit unserer Hilfe die Basis einer neuen Welt legen kann.

 

heiko@khoo.org