Buchtip

 

Am Hindukusch und anderswo

Die Bundeswehr - Von der Wiederbewaffnung in den Krieg

Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung (Herausgeber)

Ulrike Gramann / Ralf Siemens / Michael Behrendt (Redaktion)

ISBN: 389 438 33 56

Im letzten Jahr wurde das 50jährige Bestehen der Bundeswehr mit zahlreichen Veranstaltungen und 17 Zapfenstreichen gefeiert. Die Kosten für die Feierlichkeiten und für die martialisch inszenierten Aufmärsche betrugen zwei Millionen Euro. Den Höhepunkt bildete der große Zapfenstrich vor dem Berliner Reichstag am 26. Oktober 2005 (weitere Informationen in unserer Radiosendung „Rotdorn-Radioaktiv“: zu finden im Radioarchiv auf www.rotdorn.org).

Die Bundeswehr wird in den Medien und in der Öffentlichkeit immer als ein freundlicher Helfer in Krisengebieten dargestellt. Die Bevölkerung wurde durch eine Salamitaktik, an die zunehmenden Auslandseinsätze der Bundes­wehr schrittweise gewöhnt. Derzeit bef inden sich 7 000 deutsche Soldaten in Kriegseinsätzen und die strategische Ausrichtung der Bundeswehr geht dahin, dass es in den nächsten Jahren bis zu 35 000 »Einsatzkräfte« geben wird. Denn die Bundeswehr vollzieht derzeit einen radikalen Umbau von einer Verteidigungsarmee zur Interventionsarmee. Militärische Repressionen sind wieder zu einem Machtinstrument deutscher Außenpolitik geworden.

Die Analyse der „Arbeitstelle Frieden und Abrüstung“ gibt einen Überblick über den historischen Hintergrund von über 50 Jahren Bundeswehr und über den Aufbau und die Entwicklung der Streitkräfte in der BRD. Das Buch gliedert sich in drei Teile: Selbstkonzepte, Militarisierungskonzepte und Einsatzkonzepte. Die genauen Hintergründe werden von zahlreichen Autoren wie zum Beispiel Markus Euskirchen, Stefan Gose oder Lühr Henken dargestellt.

Durch die genaue Strukturierung erschließt sich dem Leser ein übersichtliches Bild über den staatlich organisierten Gewaltapparat Bundeswehr. Außerdem wird die Rolle des Militärs im kapitalistischen System näher beleuchtet und welche Auswirkungen diese Militarisierung auf die Gesellschaft hat.

Die „Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung“ (asfrap) wurde 1990 in Berlin gegründet. Die asfrap engagiert sich gegen die Wehrpflicht und für Abrüstung sowie für die Reduzierung und letztendlich die Auflösung von Armeen. Außerdem gibt die asfrap Kriegsdienstverweigerern und Wehrpflichtverweigerern Informationen und Beratungsgespräche.

Das Buch ist telefonisch im Büro der „Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär“ Mo-Fr 10-18 Uhr unter 030/ 4401300 zu bestellen.

Benni