Geneigte Leserin, geneigter Leser!

Wieder einmal ist es soweit, nach langen Diskussionen, rauchenden Köpfen und ewiger Fummelarbeit ist die dritte Ausgabe des Rotdorn im Jahr 2004 vollbracht und liegt in voller Schönheit in euren Händen. Möge sie euch gefallen, zum Nachdenken anregen und in langen Stunden die Zeit vertreiben, mit interessanter Lektüre.

Nachdem wir beim letzten Mal die Europa-Wahl thematisch in den Vordergrund rückten, widmen wir uns diesmal der Flüchtlings- und Migrationspolitik der Europäischen Union.

Zu diesem Thema planten wir eigentlich ein Interview mit dem Flüchtlingspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, Josef Winkler, um ihm mal richtig auf den Zahn zu fühlen. Er sagte uns auch zu, trotz Sommerpause, unsere Fragen zu beantworten. Wir fragten ihn u. a. warum Asylbewerber generell nicht arbeiten dürfen und in isolierten Heimen untergebracht werden. Interessiert hätte uns auch seine Meinung zu dem Rückgang der Anzahl von Menschen, die politisches Asyl in der BRD beantragen, obgleich das „Elend“ in der Welt nicht geringer geworden ist. Doch leider konnten sich die Grünen nach eigener Angabe „nicht vor September positionieren“. Da wir uns bereits Anfang Juli auf den unterschiedlichsten Kommunikationswegen an den Abgeordneten wandten und die Fragen seit Wochen schriftlich vorlagen, liegt eine inhaltliche Kapitulation wohl näher.

Unser Leitartikel zur Festung EU gibt eine detaillierte Übersicht der zur Zeit praktizierten Ausgrenzungspolitik sowie über zukünftige Ideen von Hardlinern wie Schily denen die Abschottung noch nicht weit und schnell genug geht.
Eine interessante und differenzierte Bilanz der Regierungspolitik Lulas in Brasilien findet ihr auf Seite 17. Die zwei Artikel, u.a. von einer brasilianischen Studentin geschrieben, spiegeln die widersprüchliche Stimmung wider und kommentieren Erfolge sowie Mängel der Regierung.

Verstärkt widmen wir uns auch diesmal mit den Zuständen im eigenen Land, diesmal blicken wir hinter die „Kulisse“ der Bundeswehrkasernen und beleuchten im Artikel der Kampagne gegen Wehrpflicht zahlreiche unzumutbare Verfehlungen innerhalb der Armee. Außerdem berichtet ein Artikel über den Sinn von Arbeitszeitverkürzung.

Der Regenwald, Kneipentest, ein Nachruf und vieles mehr haben Berücksichtung gefunden. Schaut Euch einfach auf dem nebenstehenden langen Inhaltsverzeichnis um.

Besonders freut uns das reichhaltige Kulturangebot der Ausgabe: Ein Interview mit dem Ex-Bassisten der besten Band der Welt, „Die Ärzte“, das ihr in der Heftmitte findet, zwei Gedichte von Mühsam und Neruda und ein Filmtip anlässlich der US-Präsidentenwahlen: „Wag the dog“.

Wir wünschen uns noch viel mehr junge Menschen die sich beim Rotdorn beteiligen wollen, also meldet euch bei uns, lernt die Redaktion kennen und vielleicht habt ihr ja Lust Euch länger bei uns zu engagieren. Mailt an rotdorn@gmx.de oder ruft bei Basti an unter 440 46 156 oder schickt uns die Karte auf der Rückseite mit eurer Telefonnummer.

Viel Spaß beim Lesen, wir sind gespannt auf Eure Reaktionen,

Eure Rotdorn-Redaktion