- wer wir sind und was wir wollen -

- Wir sind eine kleine Gruppe junger Menschen die sich politisch einmischen wollen, weil wir denken, dass es eine Katastrophe wäre, wenn sich an dem kapitalistischen Prinzip, das Wichtigste ist Geld und Profit, nichts ändern würde. Egal welches Politikfeld man betrachtet: Haushaltslage, Standort, Profit der großen Unternehmen stehen bei politischen Entscheidungen über Bedarf, Notwendigem und Menschlichkeit.
- Wir wollen gemeinsam ein profiliertes, ambitioniertes Zeitungsprojekt verwirklichen. Wir verstehen uns als unabhängige, linke Jugendzeitschrift. Dankenswerter Weise finanziert uns die PDS die Druckkosten, so dass wir den Rotdorn kostenlos verteilen können. Da uns die PDS weder beim Inhalt noch beim Layout oder sonst irgendwie bei der Erstellung der Zeitung reinredet, sind wir absolut unabhängig. Jeder “normale” Journalist muss auf alle möglichen Interessen Rücksicht nehmen (Chefredakteur, Anzeigenkunden ...). Wir haben diese Zwänge nicht.
- Notwendig sind nicht politische Eintagsfliegen und Hau-Ruck-Aktionen, sondern ein langer Atem. Wir geben den Rotdorn seit über 10 Jahren heraus und wir sehen keinen Grund, warum es nicht noch 100 werden sollten.
- Kein Redaktionsmitglied verdient einen Cent für seine Mitarbeit. Alle Entscheidungen werden in der Redaktion demokratisch getroffen. Es gibt keine Hierarchien oder Privilegien.
- Wir haben keinen kurzfristigen, grandiosen Lösungsweg aus dem gegenwärtigen gesellschaftlichen Schlamassel anzubieten. Wir glauben auch nicht, das nur wir schlaue Ideen haben und es deshalb nur bei uns Sinn macht, sich politisch zu engagieren. In Wahrheit gibt es viele Möglichkeiten politisch etwas zu verändern und sich einzubringen. Deshalb geben wir auch verschiedenen linken Gruppen die Möglichkeit zur Veröffentlichung.
- Rot-Grün hat sich als linkes Reformprojekt und gesellschaftliche Alternative erledigt. Die dringend notwendigen sozialen und ökologischen Veränderungen in Deutschland und in der Welt sind nicht zu erreichen, wenn man politisches Handeln dem Willen der Wirtschaft und kapitalträchtigsten Lobbyverbände unterwirft, wie es die Regierung durchgängig tut.
- Der Widerspruch zwischen den ehemaligen Grundsätzen der SPD und der Grünen und dem realen Regierungshandeln ist unübersehbar. Damit verbunden ist eine völlige Lähmung der “bisherigen” Linken, seien es die Gewerkschaften aus Rücksicht auf die SPD oder die ehemalige Friedens- und Antiatomkraftbewegung aus Rücksicht auf die Grünen. Das ist es auch, was die Schröder-Regierung so interessant macht für die Unternehmer. Auf der anderen Seite formiert sich eine neue antikapitalistische, außerparlamentarische Bewegung mit völlig neuen Gruppierungen, Ansätzen und Aktionsformen. Dieses Spektrum reicht von den “Zapatistas” in Mexiko, über die “tute bianche” in Italien bis zu “attac” und vielen, vielen anderen Gruppen, die man gar nicht alle aufzählen kann. Wir erklären uns solidarisch mit dieser Bewegung, die gegen die ausbeuterische Globalisierung, gegen kriegerische Mittel, gegen die Zerstörung unserer Erde und für eine andere Welt, ohne Ausbeutung und Unterdrückung eintritt. Wir verstehen uns als Teil dieser Bewegung.
- Die Widersprüche, die eine neoliberale Politik produziert, werden weiter wachsen und auch der Widerstand gegen sie. Dieser Widerstand muss von links gestärkt und aufgefangen werden, wenn wir nicht am Ende politische Machthabene ganz anderer Couleur haben wollen, als wir uns heute vorstellen möchten.
- Grundlegende gesellschaftliche Umwälzungen sind nicht möglich, wenn nicht zuvor eine große Mehrheit der Bevölkerung “das Alte” grundsätzlich in Frage stellt. Momentan ist dies aber nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, der das momentane System grundlegend und grundsätzlich ablehnt. Von daher ist die Schaffung einer Gegenöffentlichkeit, die Alternativen zur herrschenden Politik benennt und darstellt, die wichtigste Aufgabe der deutschen Linken in den nächsten Jahrzehnten. Dieser “Kampf um die Köpfe” ist Voraussetzung für jede grundsätzliche gesellschaftliche Änderung. Mit unserer Zeitschrift, Rotdorn, wollen wir ein in unseren Kräften liegenden Beitrag dazu leisten, den Kampf um die Köpfe aufzunehmen.
- Außerparlamentarische Arbeit in progressiven Bewegungen und den Gewerkschaften ist wichtiger als das Gerangel um Pöstchen und das Finden von parlamentarischen Mehrheiten. Parlamentarisch ist bei der momentanen gesellschaftlichen Lage und den bestehenden Kräfteverhältnissen nichts grundlegendes in diesem Land zu verbessern.
Die parlamentarische Vertretung der Linken, die PDS, sollte ein Sprachrohr der Gegenöffentlichkeit sein. Sie sollte das Parlament dazu benutzen alternative Lösungen für bestehende Probleme der Öffentlichkeit darzustellen. Damit dieses überhaupt möglich ist, setzen wir uns für den Wiedereinzug der PDS in den Bundestag ein.
- Wenn gesellschaftliche Entscheidungen letztlich von dem Profitwillen Einiger bestimmt werden, wie wir es momentan in den kapitalistischen Industriemächten erleben, sieht es insgesamt schlecht aus um diese Welt. Wenn das Maß aller Dinge Profit und Geld ist, werden die Probleme der Welt nicht gelöst werden können, sondern sich verschärfen. So ist in 30, 50 oder 70 Jahren ein Überleben auf der Erde nicht gesichert, egal wie die Katastrophe genau aussehen mag. Die Frage Sozialismus oder Barbarei, die schon Rosa Luxemburg stellte, ist daher aktueller denn je. So ist unser politisches Handeln nicht Selbstzweck oder Selbstbefriedigung, sondern der Verantwortung der Erde und unserer Nachkommen gegenüber geschuldet.
- Wir treten für ein solidarisches Miteinander der Linken ein.