Januar 2002

 

 

 

 

Antifaschistische Aktionswoche 2002:

 

Zusammen handeln, gegen Nazis, Rassismus und totale Kontrolle

 

Die Antifaschistische Aktionswoche 2002 (um 27.1.-3.2.), die nunmehr vierte ihrer Art, soll auf ein neues eine Zeit der vielfältigsten Aktionen und Veranstaltungen sein, und hat auch dieses Jahr das Ziel neue Projekte mit längerer Ausdauer hervorzubringen. Sie soll wieder die unterschiedlichsten Menschen; Gruppen, Initiativen und Organisationen zusammenführen, um gemeinsam dem Rassismus entgegenzutreten, um zu informieren und aktiv zu werden gegen die totale polizeiliche Erfassung, um antifaschistischen Widerstand aufzubauen und konkrete Unterstützung für Opfer von Diskriminierung jeder Art zu leisten.

 

Die Bundesrepublik heute

Wir begreifen die BRD als ein kapitalgesteuertes System mit vielen unterschiedlichen Merkmalen, die auch in totalitären Staaten und Staatenbünden die Ursachen von Unterdrückung und Ausbeutung sind. Zu diesen Merkmalen zählen wir Nationalismus und völkischen Wahn, die typisch deutsche Obrigkeitshörigkeit, Herrschaft überhaupt, eine polizeistaatliche Sicherheitspolitik, sowie das hartnäckige Dogma der Geschlechterrollen. Eine Zentrale Rolle spielt auch die Politik der Abschottung und Abschreckung nach Aussen, also eine rassistische Gesetzgebung und die entsprechenden elitären Denkweisen in weiten Teilen der Bevölkerung. Nicht zu vergessen ist die gnadenlose Konkurrenz- und Verwertungslogik unseres Wirtschaftssystemes, die einen Marktwert für Menschen bestimmt, der über ihr Leben entscheidet. Und ganz sicher gehören auch die vielen konstruierten Feindbilder, die auch eine faschistische Meute zu Hetzjagden und Mordanschlägen treiben, zu den Merkmalen dieser Marktwirtschaftsdemokratie.

Die Entwicklung nach dem 11. September zeigt, wie schnell die deutsche Regierung dabei ist, elementare Grund- und Menschenrechte abzubauen, wenn sie einen Anlaß dafür gefunden hat (Anti-Terror-Paket, Zuwanderungsgesetz). Mit Besorgnis müssen wir feststellen, das diese Gesellschaft bereits wieder aufkommende faschistoide Züge trägt.

 

Der inhaltliche Schwerpunkt !

Das wichtigste Thema der kommenden Aktionswoche wird der Rassismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen sein. Es soll sowohl um konkrete rassistische Gesetze, als auch um die politischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Hintergünde des Rassismus gehen. Auch die anderen oben angesprochenen Themen, besonders die neuen Vorschläge aus dem Innenministerium, halten wir für ausgesprochen wichtig, und werden das eine oder andere mit eigenen Aktionen belegen.

 

Seid dabei !

In diesem Sinne rufen wir bundesweit alle Menschen, Initiativen, Vereine und Organisationen mit antifaschistischem, antirassistischem Selbstverständnis auf, nicht länger auf das Aufstehen irgendwelcher "An- oder Zuständiger" zu warten. Werdet in eurem Umfeld aktiv und tauscht euch mit uns und anderen aus. Beteiligt Euch mit eigenen Aktionen und Veranstaltungen an der Antifaschistischen Aktionswoche 2002!

 

Mit solidarischen Grüßen, das Antifaschistische Aktionsbündnis III [A3]

 

 

 

Die UnterstützerInnen des Aufrufes:

Antifa Hohenschöhnhausen (AH), Antifa Weißensee (AW), Antifaschistische Gruppe im Prenzlauer Berg (AGiP), Info-Café Pankow (ICP), Kiezpiraten - Zeitung für Subkultur, Kollektiv A (KA), RedSideZ , Unabhängige Antifaschisten Lichtenberg, Bund der Antifaschisten Berlin+Pankow (BdA), KWer AntifaOffensive [KAO], JugendAntifa Belzig [JAB], Antifaschistische Aktion Eberswalde, Eberswalder Infosytem [EIS], Cuba Sí, Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ), Jugendantifa Marzahn (JAM), Jungdemokraten/Junge Linke - Berlin (JD/JL), Initiative gegen das Chipkartensystem, SchülerInneninitiative "Rassismus ist Scheisse", Linke SchülerInnenAktion (LiSA), Unikraut

Weitere Beteiligte und UnterstützerInnen der Aktionswoche:

Autonome Antifa [Nordost] Berlin [aano], Kommission Bürgerarbeit Pankow, Amnesty International (AI-Berlin), Anti-Diskriminierungsbüro (ADB-Berlin), Stiftung Haus der Demokratie, Schülervertetung der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule (Berlin-Panlow), Reach Out - Berlin, Initiative gegen Abschiebehaft, Acud-Kulturverein e.V., Antifa Rote Dornen (ARD), Rotdorn

 

Infoveranstaltungen

Mi. 16.1. 19.00 Uhr Jugendzentrum Pankow (JuP, Florastr. 84, Bus 250/227, nähe S-Pankow u. S-Wollankstr.)
>> Rechte Kulturvorstösse in der Metall- und Gothikszene, Multimedialer Vortrag vom Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum (APaBiZ) und Diskussion
Org.: Info-Café Pankow

Mo. 21.1. 19.00 Uhr Haus der Demokratie (Greifswalder Str.4, Tram 2, 3, 4 bis "Am Friedrichshain")
>> Das Zuwanderungsgesetz und die Antiterrorpakete des Innenministers Schily. Ein Vortrag von Amnesty International mit anschliessender Diskussion.
Org.: BdA-Berlin, Antidiskriminierungsbüro - Berlin, Stiftung Haus der Demokratie

Mi. 23.1. 16.00 Uhr Kurt-Lade-Klub
>> Schweigen wäre Mitschuld. Ein Gespräch mit Zeitzeugen zum Widerstand im "Tausendjährigen Reich"
Org.: BdA-Pankow, Info-Café Pankow

Do. 24.1. 19.00 Uhr Großer Ratssaal im Rathaus Pankow (Breite Str. 24a-26)
>> Forum: "Gibt es eine Verlagerung der politischen Achse in der Gesellschaft der BRD nach rechts? Welche Anforderungen ergeben sich gegenwärtig und künftig an das Wirken antifaschistischer Kräfte in der Öffentlichkeit?
Org.: Bund der Antifaschisten Berlin-Pankow e.V., Kommission Bürgerarbeit Pankow

Di. 29.1. (18.00 Uhr) Blankenfelder Jugendklub (südlich bei Berlin, Berlinerdamm 4)
>> Die Situation von Illegalisierten in der BRD
Org.: RedsideZ

Di 29.1. ImmigrantInnenwohnheim Hohenschönhausen (Gehrenseestr.6 Tram 5,13,15,18,26,28 oder Buslinien 192,256,359 )
>> "Was tun bei rassistischen Übergriffen?"
Org.: BürgerInneninitiative Ausländische MitbürgerInnen e.V.

Di. 29.1. 19.00 Uhr Schnarup Thumby (Scharnweberstr.38 Friedrichshainhain/nähe U-Bhf. Samariterstr.)
>>"Antirassistisches Forum mit Afrodeutschen"
Org.: Jugendantifa Friedrichshain [JAF]

Mi. 30.1. 19.00 Uhr Jugendzentrum Pankow (JuP)
>> Abschiebehaft - Beteiligte der Initiative gegen Abschiebehaft und Betroffene berichten von ihren Erfahrungen mit der Inhaftierung von Flüchtlingen und MigrantInnen
Org.: Info-Café Pankow

Ausstellungen

17.1. bis 15.2. 10.00 -18.00 Uhr im Foyer des Großen Ratssaales im Rathaus Pankow (Breite Str. 24a-26)
>> "Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland" eine Ausstellung des VVN - BdA
Org.: Bund der Antifaschisten Berlin-Pankow e.V.

Mi. 30.1. Freizeithaus Weissensee (Pistoriusstr. 23, Tram 2/3/4 oder 13/23/24)
>> Ausstellungseröffnung "Neofaschistische Plakate u.ä."
Org.: Antifa Weissensee [AW]


Demos Aktionen Sonstiges

Sa. 26.1. 10.00 Uhr vor dem S-und U-Bhf. Pankow (Garbatyplatz)
>> Spaziergang zu ehemaligen Stätten jüdischen Lebens in Pankow, einschliesslich Besichtigung des ehemaligen jüdischen Waisenhauses in der Berliner Strasse.
Org.: BdA Berlin-Pankow e.V.

(Fr. 1.2. 17.00 Uhr) Kurt-Tucholsky-Gesamtschule Pankow (Neumannstr./Elsa-Brandström-Str.)
>> Treffen von SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern, Flüchtlingen und MigrantInnen, ansschliessend Party mit einer Schülerband und Live-Musik aus Chile
Org.: K.T.Gesamtschule, Kommission Bürgerarbeit Pankow

So. 27.1. ab ca. 10.00 Uhr - Mauerpark (Prenzlauer Berg, zw. Gleimstr. und Eberswalder Str.)
Gesponserte Sprühaktion einer Gruppe Berliner Graffiti-Sprüher gegen Rechts
Org.: Arbeitskreis Antifaschismus/Antirassismus der PDS-Berlin III


Do. 31.1. 13.00 Uhr - Jüdischer Friedhof (Herbert-Baum-Str.)
Geführter Spaziergang (für jedes Alter)
Org.: Arbeitskreis Antifaschismus/Antirassismus der PDS-Berlin III,

Sa. 2.2. von 12-14 Uhr EXTRA-Markt (Hohenschönhausen, Konrad-Wolf-Str.)
>> Einkaufsaktion mit Flüchtlingen: "deutsche StaatsbürgerInnen" bezahlen mit den Chipkarten der Flüchtlinge und geben ihnen dafür Bares
Org.: Initiative gegen das Chipkartensystem

So. 3.2. 14.00 Uhr S-Bhf. Prenzlauer Allee
>>> Große antifaschistische/antirassistische Demonstration vom Naziladen "Harakiri" zum Alexanderplatz ( ? - Hauptprofiteur des diskriminierenden Chipkartensystems für Flüchtlinge in der BRD: Zur Firma "Sodexho")
Org.: [A3] und Bündnispartner

Parties

Sa. 19.1. Hof 23 21.00 Uhr (Weißensee, Langhansstr.23, Tram 13/23/24)
>> Solikonzert mit SOFAPLANET (POPular Rock), YELLOWBACK (Kiezrock aus Pankow) & CAIPIRANHIAS (SambaSoulVibration)
Org.: [A3]

Mi. 23.1. 19.00 Uhr Kurt-Lade-Klub (Grabbeallee 33)
>> cheer up and chill out with DJ DeBussy (finest Jungle Vibes, D&B-Specialz), später Reggea
Org.: Info-Café Pankow

Sa. 2.2. BELZIG: JuZ Pogo
>> HipHopJam
Org.: Jugendantifa Belzig [JAB]

Filmvorführungen

Mi. 30.1. 15.00 Uhr Bizetcafe (Bizetstr.)
>> Aufführung des Filmes "Die Sprungdeckeluhr" und anschl. Gesprächsrunde für 9-12 Jährige mit Ihren
Großeltern und Gästen
Org.: Arbeitskreis Antifaschismus/Antirassismus der PDS-Berlin III

Do. 31.1. und 1.2. um 20.00 Uhr, sowie 2.-6.2. um 19.00 Uhr (Am 1.2. in Anwesenheit der Filmemacher) im Kino ACUD (Mitte, Veteranenstr. 21)
>> Das Dorf der Freundschaft: Zwei junge Filmemacher porträtieren in ihrem Erstlingswerk George Mizo, den Vietnamveteran, der die Idee für das „Dorf der Freundschaft“ hatte sowie Kinder und Veteranen des Dorfes, die heute noch mit den schweren Kriegsfolgen zu kämpfen haben.
Org.: ACUD Kulturverein e.V.

Fr. 1.2. 12.00 Uhr - Kino Toni ( Antonplatz /Berliner Allee)
>> Kostenlose Aufführung des Kinofilmes "Im Glanz der Sonne" Spielfilm mit Morgan Freeman, Arnim Müller-Stahl, Stephen Dorff, John Gielgud
Südafrika 1936: Apartheid ist noch nicht Gesetz, doch brutaler Rassismus prägen bereits das Bild des Terrorstaates.
Org.: Arbeitskreis Antifaschismus/Antirassismus der PDS-Berlin III