Januar 2001

 

 

 

 

 

 

Nicht nur nach Ladenschluss Braun !

 

 

Im ehemaligen Ostberlin sind bereits mindestens 9 Geschäfte bekannt,deren Inhaber offiziell Musik, Schmuck und Kleidung mit rechtsextremistischen Propagandamaterial an Nazis und Hools verkaufen. Die meisten Besitzer sind der Verfassungsschutzbehörde bereits bekannt, jedoch wird nicht groß etwas unternommen. Hausdurchsuchungen sind eher die Ausnahme und selbst wenn der Betreiber eines solchen Ladens schon das vierte Ermittlungsverfahren hinter sich hat und momentan eine Anzeige wegen Volksverhetzung gegen ihn läuft, wird ihm nicht die Konzession entzogen, obwohl die Gewerbeaufsicht generell die Möglichkeit dazu hätte. So ein "Glückspilz" ist Henri H.,der Betreiber des Ladens "Ha-Ra-Kiri" im Prenzl Berg und trotzdem er 1995 wegen Verwendung von verfassungsfeindlichen Symbolen verurteilt wurde, boomt sein Geschäft noch immer.

Einige andere Beispiele für solche Läden sind das Bekleidungsgeschäft "Odin" in Marzahn (Havemannstr.); das Tätowierstudio "Kategorie C" in Hohenschönhausen (am Prerower Platz),welches nach der polizeilichen klassifizierten Bezeichnung für extrem gewaltbereite Fußballfans benannt wurde; der Laden "AndyCap" in Pankow (Dietzgenstr.); das oben schon genannte Geschäft "Ha-Ra-Kiri" im Prenzl Berg (Grellstr.),welches vom Landeskriminalamt als Treffpunkt der rechten Szene bezeichnet wird; das Tattoo-Studio "Utgard" in Lichtenberg (Untergeschoss in der Fanningerstr.), welches laut dem Antifaschistischen Infoblattes zur Anlaufstelle der rechtsextremistischen Szene zählt; und auch der "Two-Flags-Store" im Prenzl Berg (Hufelandstr.), für dessen Schließung im November letzten Jahres Antifaschisten demonstrierten.

Eine kleine Auswahl des Verkaufsgutes stellen Hosenträger in den Farben Schwarz-Weiß-Rot; Baseballmützen der NS-Kultband "Screwdriver" ; Eiserne Kreuze; abgewandelte Hakenkreuze; Aufnäher mit der Aufschrift "White Power"; T-Shirts mit Aufdrucken der rechtsradikalen Band "Proissenheads", von "Blood & Honour", vom "Ku-Klux-Klan", vom "Weißen Arischen Widerstand", und Totenkopf mit Wehrmachtsstahlhelm; außerdem noch jede Menge Tonträger, wie die von den Neonazi-Bands "Landser" und "Störkraft" und von der Berliner Skinband "Spreegeschwader".

 

                                                                                                                                             SAIDA