September 2000

 

 

 

Turn Prag into Seattle

 

Am 26. September in Prag, wollen Tausende gegen die weltweiten Betreiber einer Politik auf Kosten der Ärmsten protestieren.

Vom 26.-28-September 2000 findet in Prag das jährliche Gipfeltreffen von Internationalem Währungsfond (IWF) und Weltbank statt. Über den ganzen Globus hinweg bewirken die Forderungen des IWF, die Ausgaben von Staaten für den Sozialstaat zu kürzen und den Lebensstandard der einfachen Bevölkerung so nach unten zu drücken, dass das tagtägliche Leben von Millionen von Familien zerstört wird. Auch in der Tschechischen Republik, wo das Treffen stattfindet, haben Strukturanpassungsprogramme von IWF und Weltbank ihre Spuren hinterlassen. Seit der Einführung der Marktwirtschaft 1990 sind die Löhne um 13% gesunken, Sozialleistungen wurden halbiert, es gab harte Kürzungen im Gesundheits- und Bildungswesen.

Doch das IWF-/Weltbanktreffen wird auch zum Kristallisationspunkt von Protest: Tausende Demonstranten aus aller Welt werden zusammenkommen, um ihre Wut über ein Weltsystem, in dem Profite das Leben von Menschen bestimmen, zum Ausdruck zu bringen. Gewerkschafter, Schüler, Umweltschützer, Dritte-Welt-Aktivisten, Frauengruppen und viele andere aus Europa und den USA wollen an die erfolgreiche Verhinderung der Eröffnungsfeier der Welthandelsorganisation (WTO) im November 1999 in Seattle anknüpfen und mobilisieren zu den Protesten.

Am 17./18.6. fand ein Internationales Vorbereitungstreffen in Prag statt. 70 Leute aus 13 Ländern trafen sich dort, um die Aktivitäten gegen IWF und Weltbank zu koordinieren. Dabei waren Aktivisten u.a. aus Tschechien, Deutschland, England, Österreich, Spanien, Finnland, Norwegen, Niederlande, Frankreich, Italien, und den USA. In mehreren Städten Deutschlands entstehen jetzt Bündnisse für die Organisierung und Finanzierung von Bussen und die Durchführung von Mobilisierungsveranstaltungen.

Wehrt Euch gegen die Sparpläne von Unternehmen und Politikern auf unsere Kosten!

 

Jens König