September 2000
Hoffnung am Kap der Guten Hoffnung
Die Staatengemeinschaft des
Südlichen Afrika (SADC) demonstrierte überraschend Unterstützung für die Landreform
Robert Mugabes. Der Präsident von Simbabwe hatte angekündigt bis zum November
diesen Jahres über 3000 weiße Farmer entschädigungslos zu enteignen und das
Land 500 000 schwarzen Familien zu
geben (Berliner Zeitung vom 10.8.2000).
Man muß sich diese beiden
Zahlen auf der Zunge zergehen lassen. Worüber regt sich die westliche Welt auf, wenn 3000 Reichen das Land genommen
wird (ihr Bankkonto behalten sie und werden deshalb bestimmt nicht verhungern)
um es 500 000 Familien, also ca. 2 bis 3 Millionen Menschen zu geben. Aber wenn
Arme Reiche enteignen, ist dies eine Sache, die Unrecht ist. Nach bürgerlichem
Recht natürlich ... Aber sie ist gerecht.
Während der Vorstoß Mugabes
in der westlichen Welt auf heftige Kritik stieß, unterstützten die Mitglieder
der SADC zum Ende ihres diesjährigen Gipfeltreffens in Windhoek Simbabwes Präsidenten vorbehaltlos. Sie
beauftragten Südafrikas Staatschef Mbeki und seinen malawischen Kollegen
Muluzi, in London darauf zu drängen, dass Großbritannien Zusagen für eine
Finanzierung der Übergabe des Landes weißer Farmer an Schwarze einhält.
sk