April 2000
Rot-Grün erlaubt Massenanbau von Genmais
Was die Kohl-Regierung nicht
wagte, vollzieht nun Rot-Grün. Zum ersten Mal in Deutschland ist ein
uneingeschränkter Anbau der gentechnisch behandelten Pflanze erlaubt. In das
Erbgut des Mais wurden Gene eines Bakteriums eingeschleust, mit deren Hilfe die
Pflanze eigene Giftstoffe gegen Insekten entwickelt. Die Genpflanze stellt also
ihr eigenes Insektenvernichtungsmittel her. Außerdem ist der Mais nun
unempfindlich gegen Unkrautvernichtungsmittel, so daß fleißig gespritzt werden
kann. Bisher war der Anbau des Genmais nur für Versuchszwecke auf der geringen
Fläche von 500 Hektar erlaubt. Insgesamt wird in Deutschland Mais auf einer
Fläche von 1 Million Hektar angebaut und vor allem als Futtermittel für die
Milch- und Fleischproduktion benutzt. So kann das Gen über die Nahrungskette in
den menschlichen Organismus gelangen. Die Industrie jubelte über die neue
Erlaubnis, die Maisproduktion noch preiswerter macht. So sprach der Biotech-Konzern
Novartis Deutschland über die Zulassung als einen „historischen Vorgang“. Da
nützte es auch nichts, daß Umweltschutzorganisationen wie der BUND und sogar
das Umweltbundesamt den Anbau von Genmais wegen der ungeklärten Folgen für die
Umwelt und die menschliche Gesundheit scharf kritisierten. Der im Wahlkampf von
SPD und Grünen versprochene ökologische Umbau der Industriegesellschaft sieht
anders aus!
sk