September 1999
Pressemitteilung der Jusos Pankow/ Weißensee vom
18.5.1999
Jusos
Pankow/ Weißensee rufen zum Austritt aus der SPD auf
Auf ihrer
Mitgliedervollversammlung verabschiedeten die Jusos Pankow/ Weißensee nach
einer Grundsatzdebatte folgende Resolution:
Von der
Bundesregierung ist nach dem begründeten Rücktritt von Oskar Lafontaine und
nach dem Beginn des Angriffskrieges gegen Jugoslawien keine linke,
fortschrittliche Politik zu erwarten.
Schritte für einen grundlegenden sozialen und ökologischen Umbau der Gesellschaft
sind für die Rot-Grüne Regierung selbst nicht (mehr) der Maßstab für ihre
Politik. Das Rot-Grüne-Reformprojekt ist gründlich gescheitert. Die Motivation
für die Arbeit in der SPD, ist für uns aber immer die Verwirklichung eines
solchen gesellschaftlichen Projektes gewesen.
Weshalb
dann noch die Mitgliedschaft in der SPD?
In dem Moment, wo die
deutsche Wirtschaft faktisch ein Vetorecht bei politischen Entscheidungen
genießt, ist auch die innerparteiliche Demokratie im Grunde keine mehr. Apropos
innerparteiliche Demokratie: Den regierenden SPD-Mitgliedern – egal ob in
Berlin oder Bonn – ist es doch sowieso egal, was die eigene Basis beschließt.
Den Satz “Ich werde das nicht umsetzen, wenn ihr das beschließt” (Joschka
Fischer) hätte jedes beliebige Regierungsmitglied zu jedem Parteitagsbeschluß
sagen können.
Außerdem könnten wir ohnehin
für die SPD nie wieder Wahlkampf machen oder zum Eintritt in die SPD
auffordern. Zu sehr würden wir zweifeln, das Richtige zu tun.
Wir rufen daher alle
Sozialisten in der SPD und den Grünen auf, aus der Partei auszutreten und gehen
selbst mit gutem Beispiel voran.
Wir rufen alle Sozialisten in Deutschland zur Gründung
der USPD auf. Oskar Lafontaine ist der Parteivorsitz anzubieten.