September 1999
Die Wirtschaft als Opfer der vom
Faschismus Verfolgten?
Gut! Endlich, nach über
fünfzig Jahren, sind deutsche Firmen bereit ihren Zwangsarbeitern eine
Entschädigung zu zahlen. Leider wurde dieses Problem so lange ausgesessen, daß
die meisten Betroffenen bereits tot sind. Auch die jetzigen Streitigkeiten
können nur einen Grund haben: Es soll so lange gewartet werden, bis auch das
letzte Opfer tot ist. Grabpflege ist in Deutschland immer noch billiger, als
eine Rente zu zahlen. Außerdem stellen Gräber keine Forderungen mehr. Im
Gegensatz zu den Häftlingen erhalten die Aufseher in den Konzentrationslagern
für ihre “Arbeit” eine Rente. Auch wenn behauptet wird, man wolle “lebende
Menschen” und keine Gräber erreichen, ist jedoch das genaue Gegenteil
anzunehmen.
Der Skandal
ist jedoch, das jetzt danach gefragt wird, wie man die deutsche Wirtschaft von weiteren
Forderungen schützen könne. Nachdem die Imperialisten fünfzig Jahre mit ihren
Kriegsgewinnen spekulieren konnten, stellen sie jetzt ernsthaft diese Frage!
Das liegt allerdings nur in einer Linie mit der Politik der “neuen Mitte”. Es
wird seit einigen Jahren nur noch nach den Interessen der Wirtschaft gefragt.
Leider gab es mit dem Regierungswechsel im vergangenen Herbst keinen
Politikwechsel.
Abschließend bleibt nur noch zu fordern, den Opfern der deutschen Profitgier sofort das ihnen zustehende Geld zu zahlen. Leider können damit die Verbrechen an ihnen auch nicht wieder gut gemacht werden. Aber es wäre wenigstens eine Geste des guten Willens.