Der Terror von rechts nimmt immer mehr zu.
Asylbewerberheime werden angesteckt, "Unerwünschte"
werden aus der S-Bahn geschmissen, Angriffe auf
Vietnamesinnen gehören fast zur
Tagesordnung. Auch Pankow und Prenzlberg bleiben davon nicht verschont. Berlin soll als ehem. Reichshauptstadt das neue
Zentrum der rechten Szene werden. Der
Nazipropagandaladen "No Remorse" zog
aus Pankow in die Grellstraße (1b), eines der
derzeitigen Zentren der Berliner Faschos, und nennt sich nun HA-RA-KIRI. Es fanden Anschläge auf einen Treffpunkt der PDS in der Grellstr., den
"Eine-Welt-Laden" in der Wichertstraße und viele
weitere Überfälle von den Nazis statt. Nach
dem völlig inkon- sequenten Verbot der FAP (Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei, eine der gefährlichsten und
militantesten rechten Parteien) vom 24.2. gingen die
Aktivitäten der Faschos weiter. Nichtmal die Wohnung
vom ehem. Vorsitzenden von Berlin-Brandenburg, Lars Burmeister, wurde durchsucht. Am 27.2. gab es einen Anschlag auf die Anne-Frank-Ausstellung in der
Prenzlauer Allee und einen Tag später überfielen
FAP-Anhänger einen 33 jährigen Mann in
Fürstenwalde. Gerade jetzt, wo die
sozialen Probleme für viele fast unerträglich
geworden sind, versuchen die Faschisten, sich auszudehnen und ihre Strukturen weiter aufzubauen. Perspektivlose Jugendliche werden von ihnen rekrutiert. Was
ist zu tun ? Die Antifa- Demo, die am 29.1.95 durch den Prenzlberg zog, war ein guter Auftakt, und kann als Warnung für die Nazis angesehen werden. Jedoch wollen wir eine massive Aufklärungsarbeit leisten,
damit wirklich jede(r) weiß, was im Kiez los ist
und damit wir die Nazis letztendlich gemeinsam
vertreiben können. Nur wenn sich der
gesamte Stadtteil z.B. gegen HA-RA-KIRI oder Nazis wie Lars Burmeister zusammenschließt, können wir den faschistischen Terror beenden und die Faschos
an dem Aufbau ihrer Strukturen hindern. Sie
dürfen keine Ruhe finden, um ihr politisches
Umfeld aufzubauen. Deswegen führen wir eine berlin-weite Kampagne gegen Nazis.
[...]
Eine erneute Demo im Kiez ist am 22.April (Termin
leider nach Redaktionsschluß, wir werden in der nächsten
Ausgabe berichten -d.Red.), 14.00, Ernst-Thälmann-Park - für die gemeinsame Zurückdrängung der Aktivitäten der Nazis und
gegen die sozialen Ursachen, die das Erstarken
der rechten Szene ermöglichen.
Jugend gegen Rassismus in Europa