April 1991

 

 

 

Hussa Hussein

 

Von allen sehnsuchtsvoll erwartet, begann am 17.01.1991, nach langer Pause, eine neue Jagdsaison. Aus Gründen des Artenschutzes musste leider eine so große Pause eingelegt werden. Man darf den Bestand dieser Art, genannt „Soldat“, ja nicht zu sehr beanspruchen, aber gegen kleinere Probegemetzel auf anderen Schauplätzen hatte keine Seite etwas einzuwenden.

 

Das Ereignis beginnt und sie sind gekommen, die, die Rang und Namen haben, inklusive Anhang.

 

Soeben gab der Oberförster Bush den Startschuß, allerdings nur für die Treiber. Diese versuchen nach allen Kräften, ihrer Aufgabe gerecht zu werden, was gar nicht so einfach ist in der Dunkelheit. Aber diese Maßnahme mußte ergriffen werden, damit die Spannung noch größer würde. Leider wurde dadurch ein, wirklich nur ganz kleines, Atomkraftwerk zerstört sowie ein paar waidmännisch völlig uninteressante Objekte erlegt (was treiben sie sich auch Luftangriffen im Bunker rum). Jetzt werden die Jagdreviere festgelegt. Dummerweise gab es ein Rückzugsangebot, dass man natürlich ablehnte. Immerhin hat man in die Jagd investiert, z.B. die teuren Waffen und die Gäste, das wäre der größte gesellschaftliche Reinfall des Jahres geworden. Jetzt, wo man sich darauf vorbereitet Führungsmacht (gegen wen auch immer) zu werden, kann man sich so etwas nicht erlauben.

 

Endlich beginnt die Safari, ja ja eine schöne Landschaft. Der Gegner zeigt sich sehr kooperativ in der Frage des Sieges, er entzündet freiwillig die Grillfeuer. Aber wie so oft übertreibt er es mal wieder, einige Landstriche der näheren und weiteren Umgebung werden verseucht, aber was soll`s, ist ja eh schon alles Wüste. Es gibt natürlich auch echte Probleme, z.B. wie versorge ich Überläufer und Kriegsgefangene, wenn ich sie nicht verhungern lassen darf und keine Nahrungsmittel habe?

 

Aber wie immer, man soll aufhören wenn es am schönsten ist. Man geht außerdem mit dem schönen Gefühl nach Hause, den Endsieg errungen zu haben. Und trotzdem sollte man sich dieses Plätzchen warm halten, am besten als „Faustpfand“ für Friedensgespräche oder als Wirtschaftszone unter amerikanischen Schutz (Kolonie darf man ja nicht mehr sagen). Damit müßte es eigentlich gehen.

 

Also dann, auf Wiedersehen, hat mich gefreut, bis nächstes Jahr, gleich Zeit, gleicher Ort! Okay?

 

 

Kristof Wagner